
60 Jahre Stiftung Battenberg – Ein Blick zurück und nach vorne

Die Stiftung Battenberg feiert dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen und damit ihr jahrzehntelanges Engagement in der beruflichen Bildung und Integration. Andreas Nauer, CEO der Stiftung, und Cornelia Soguel, Leiterin Unternehmens- und Personalentwicklung, über die Entwicklung und die Zukunft der Stiftung.
Seit 1965 setzt sich die Stiftung Battenberg dafür ein, dass Menschen mit besonderen Herausforderungen nicht am Rand der Gesellschaft stehen, sondern aktiv daran teilhaben können. Von weitsichtigen Unternehmern initiiert, war die Eröffnung des Ausbildungszentrums mit Wohnheim eine Antwort auf den Fachkräftemangel und zugleich ein soziales Projekt. Das Ziel: Menschen mit Beeinträchtigung eine berufliche Perspektive zu geben und sie nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. «60 Jahre später finden wir uns in einer stark veränderten Gesellschaft wieder und dennoch ist unsere Mission bis heute die gleiche geblieben. Dies ist einerseits erstaunlich, andererseits motiviert es uns und macht uns auch stolz, diese sinnvolle und wichtige Vision weiter zu verfolgen», führt Andreas Nauer aus.
Die Entwicklung geht weiter, die DNA bleibt
In den vergangenen Jahren hat die Stiftung ihr Angebot stetig erweitert, um auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen ebenso wie auf die Bedürfnisse der Menschen mit Herausforderungen zu reagieren. Neue zukunftsgerichtete Berufsfelder entstanden und die Freizeitangebote für Bewohner:innen wurden ausgebaut, um ihr physisches und psychisches Wohlbefinden zu stärken. In den 2010er wurden Integrationsprogramme für Arbeitssuchende und Sozialhilfeempfänger geöffnet und die Zusammenarbeit mit Unternehmen weiterentwickelt. Durch die intensivere Ausrichtung auf den Markt wurden neue berufliche Perspektiven geschaffen und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert. «Wir sind durch die Wirtschaft gegründet worden und mit dieser DNA haben wir uns weiterentwickelt. Entsprechend verstehen wir uns auch heute unverändert als Teil der Wirtschaft», betont Cornelia Soguel.
Der nächste Schritt mit dem «Espace d’inclusion – Raum der Inklusion» steht bevor
Heute sind bei der Stiftung Battenberg 220 Mitarbeitende beschäftigt, davon rund 100 mit angepasstem Arbeitsplatz. Sie begleitet jährlich über 1000 Menschen in 45 verschiedenen Berufsausbildungen und zahlreichen Programmen auf ihrem Weg der beruflichen und sozialen Integration.
«Wir haben viel erreicht. Und dennoch erkennen wir, dass Angebote wie die unsrigen in der heutigen Zeit notwendiger denn je sind. Immer mehr Menschen kämpfen mit psychischen oder kognitiven Herausforderungen. Bevor sie eine stabile berufliche Tätigkeit aufnehmen können, müssen sie oft erst (wieder) Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten aufbauen. Gleichzeitig stossen Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Alltag weiterhin auf grosse Hürden», fasst der Geschäftsführer zusammen.
Cornelia Soguel, die auch das Projekt «Espace d’inclusion – Raum der Inklusion» leitet, ergänzt: «Wichtig ist, dass die Integrationshürden tiefer werden. Mit dem ‘Espace d’inclusion’ an der Juravorstadt in Biel gehen wir den nächsten Schritt. Wir schaffen ein inklusives Arbeitsumfeld, das unsere Lernenden und Programm-Teilnehmenden noch besser für den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet. Einen Raum, der Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Unternehmen und die Öffentlichkeit zusammenbringen soll.»
Ein Meilenstein auf dem Weg in eine inklusivere Zukunft. «Darüber hinaus soll der ‘Espace d’inclusion – Raum der Inklusion' auch die Botschaft aussenden, dass wir gemeinsam eine Zukunft gestalten wollen, in der jeder Mensch – unabhängig von seinem persönlichen Hintergrund – eine faire Chance auf Bildung, Arbeit und ein selbstbestimmtes Leben erhält», schliesst Andreas Nauer.